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Für über 200 Millionen Euro: Unsichtbare Jacht mit unendlicher Reichweite soll aus dem 3D-Drucker kommen

Eine große Jacht gilt als Klimakiller schlechthin. Der Bau braucht Ressourcen en masse, die Emissionen übersteigen den Jahresdurchschnittsverbrauch einer Familie schon nach wenigen Seemeilen und alles dient nur dem persönlichen Vergnügen. Das Image ist, vereinfacht gesprochen, sehr schlecht.

Vielleicht auch deshalb versuchen Schiffsdesigner in den vergangenen Monaten auffallend verstärkt, Konzepte zu erarbeiten, die dem typischen Protz einer Mega-Jacht widersprechen. Zum Beispiel auch die “G-Quest” des kalifornischen Designers Steve Kozloff (Diese Jacht soll eine Milliarde US-Dollar kosten). Einen weiteren Entwurf zeigt Jozeph Forakis mit der “Pegasus”.

Das Ziel: Die Jacht soll alle bereits erhältlichen und in Entwicklung befindlichen Technologien vereinen und damit “ein noch nie dagewesenes Maß an Nachhaltigkeit, Reichweite und struktureller Integrität” erreichen.

Unsichtbar und umweltschonend auf dem Wasser

Konkret hieße das: Den Bau des Schiffsrumpfs und der Aufbauten würde ein 3D-Drucker übernehmen. Das ergebe laut Designer eine leichte Struktur, “die im Vergleich zu einer konventionellen Konstruktion mit weniger Energie, Material, Abfall, Platz und Zeitaufwand hergestellt werden kann.”

Beim Außendesign würde die “Pegasus” auf einen Bug mit einem silbernen Metallic-Finish setzen, dass sich “wie ein Chamäleon mit den Farben und Bewegungen des Wassers” verbinden soll. Der Aufbau bestünde aus drei Glasflügeln, die Wasser und Himmel reflektieren. In den Entwürfen entsteht so eine “unsichtbare” Jacht, die nicht so sehr auffallen soll, wie die meist weißen gigantischen Riesenschiffe.

Auch im Innenraum der Jacht soll es wild zugehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn im Zentrum plant Forakis einen “Baum des Lebens”, also eine Art begrünte Säule. Dieser hydroponische Garten (das bedeutet, dass die Wurzeln einer Pflanze in einer Nährlösung hängen) soll für frische Luft und sogar Nahrung sorgen – eine Art Bauernhof auf hoher See.

Bauartbedingt soll das Schiff vor allem aus Fenstern bestehen, sodass in den meisten Räumlichkeiten die Sicht auf das Meer frei ist. Eine Ausnahme soll der Zen-Garten bilden, der, von Pflanzen umgeben, der Meditation dienen soll.

Was den Antrieb betrifft, will Forakis bei der “Pegasus” ebenfalls auf modernste Konzepte zurückgreifen – und verspricht “unendliche Reichweite”. Das will der Designer durch ein besonderes Setup erreichen: Sonnenenergie soll Meerwasser in Wasserstoff umwandeln, der über Brennstoffzellen in Strom umgewandelt wird, mit dem die Maschinen laufen sollen. Als Energiespeicher plant Forakis sowohl Wasserstofftanks als auch Lithium-Batterien.

Interessenten vorhanden, Preis jenseits der 200 Millionen Euro

Bisher liegt die “Pegasus” nur als Konzept vor. Im Gespräch mit dem stern verriet das Designstudio, dass sich tatsächlich Interessenten gemeldet hätten, die eine Umsatzung der Pläne im Sinn haben. Über die Kosten könne man zwar keine exakten Angaben machen, rechnet aber mit einer Basis von rund 200 Millionen Euro: “In der Regel kosten einmalige Jachten dieser Größenordnung circa 150 bis 200 Millionen Euro, abhängig von einer Vielzahl von Faktoren aus technologischer, handwerklicher und künstlerischer Sicht. Natürlich wird die “Pegasus” einige neue technologische Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erfordern, was ihre Kosten in die Höhe treiben würde.”

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