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Problem Internet: Wie die Deutsche Bahn für eine schnelle Verbindung sorgen will

Die Internetverbindung in den Zügen der Deutschen Bahn lässt bekanntlich zu wünschen übrig. Das entspannte Surfen ist während der Fahrt oft weniger angenehm. Künftig könnten Fahrgäste in den ICE-Zügen vom flächendeckenden Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland profitieren. Allerdings haben hohe Frequenzen eine Reichweite von lediglich etwa einem Kilometer. Ein ICE, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h unterwegs ist, durchfährt eine solche 5G Funkzelle in rund zehn Sekunden. Damit die Internetverbindung an Bord sichergestellt ist, müsste somit eine hohe Dichte an Funkzellen entlang der Strecke bereit stehen.

“Der Zug ist wie ein Faradayscher Käfig, in den es sehr schwer ist, Mobilfunkwellen hineinzubekommen”, erklärt Walter Goldenits, Technikchef der Deutschen Telekom. “Hohe Geschwindigkeiten mit 3,6 Gigahertz sind extrem schwierig und technisch herausfordernd.” Hinzukommt, dass die Internet-Verstärker der Deutschen Bahn, sogenannte Repeater, die eine Verbindung im Zug sicherstellen, nur 4G fähig seien. Eine 5G-Internetverbindung, wie in Zukunft der Standard sein soll, ist deshalb so leicht nicht realisierbar.

Kooperation mit der Telekom soll schnellere Internetverbindung ermöglichen

Die Telekom kooperiert deshalb mit der Deutschen Bahn und konzentriere sich darauf, “verstärkt das 4G-Spektrum an die Strecken zu bringen und die Lücken zu schließen, die es leider noch gibt”. Darüber berichtet “BR24”. Laut einer Vereinbarung der beiden Unternehmen soll es bis spätestens 2026 auf allen Schienenstrecken im Fern- und im Regionalverkehr keine 4G-Versorgungslücken mehr geben.

Das Streckennetz der Deutschen Bahn umfasst insgesamt 33.400 Kilometer. Davon sind 7.800 Kilometer Hauptverkehrsstrecken, auf denen alle ICE- und die wichtigsten IC-Züge unterwegs sind. Vorhaben der Telekom ist es, diese Strecken bis zum Jahresende 2024 mit einer Datenrate von mehr als 200 Mbit/s auszustatten. Weitere Schienenstrecken mit einer Gesamtlänge von 13.800 Kilometern sollen ein Jahr später über die Datenrate verfügen. Die restlichen Strecken sollen bis Ende 2026 mit einer Datenrate von mehr als 100 Mbit/s versorgt werden. Um das Mobilfunknetz entlang der Bahnstrecken zu verbessern, will die Telekom in den kommenden Jahren rund 800 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb nehmen und die Kapazität an mehreren hundert Standorten ausbauen.

Deutsche Bahn will Fensterscheiben mittels Laser bearbeiten

Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica bauen das 5G-Netz in Deutschland derzeit aus. Den Zugang zur schnellsten Internetverbindung will auch die Deutsche Bahn ihren Kunden künftig möglich machen. Da jedoch nur etwa zehn Prozent des Funksignals von außen in den Zug gelangt, plant das Unternehmen einen Umbau der Fensterscheiben. Jene in den neuen ICE 3neo, von denen das Unternehmen in der Gesamtzahl 73 Stück ab Ende 2022 in den Einsatz nehmen will, sollen mittels Laser bearbeitet werden.

So soll ein hauchfeines Gitternetz in die Metallschicht der Scheiben geritzt werden, was eine höhere Durchlässigkeit des Funksignals zur Folge haben soll. Bereits bestehende Züge könnten außerdem nachbearbeitet werden. Ende des Jahres will die Deutsche Bahn einen ersten ICE mit nachbearbeiteten Scheiben einsetzen. Dabei handele es sich um einen Testzug: “Wir können jetzt noch nicht sagen, wie viele ICE nachträglich bearbeitet werden”, teilte ein Bahn-Sprecher gegenüber “BR24” mit. 

Die bearbeiteten Fensterscheiben werden die bisher verwendeten Repeater dann unnötig machen. Die so genannten Frequenzfenster seien im Vergleich zu den aktuell verwendeten Repeatern “eine dauerhafte Lösung, weil sie nicht nur für die aktuelle, sondern für alle künftigen Mobilfunkgenerationen wie 5G geeignet ist”, sagte der Bahn-Sprecher.

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