In Folge aufwendiger Experimente konnte ein Forscherteam eigenen Angaben zufolge Mäuse-Babys mit zwei biologischen Vätern erzeugen. Studienleiter Katsuhiko Hayashi von der japanischen Osaka-Universität stellte die noch unveröffentlichten Ergebnisse Medienberichten zufolge bei einer Konferenz in London vor.
Demnach konnten die Forscher mit einer speziellen Technik Hautzellen männlicher Mäuse in Eizellen umwandeln. Diese Eizellen befruchteten sie dann mit Spermien und ließen die Embryos von einer weiblichen Maus austragen. Das Ergebnis sind Mäuse-Babys mit zwei Vätern. Noch sind die Ergebnisse nicht in einem begutachteten Fachjournal veröffentlicht. Mäuse mit zwei biologischen Müttern wurden schon vor einigen Jahren vorgestellt. Damals wurden auch Experimente mit Zellen von zwei Vätern durchgeführt, doch überlebten diese Babys höchstens wenige Tage.
Die Überlebensraten bei Hayashis Ansatz sind laut einem Bericht in der Fachzeitschrift „Nature“ bislang gering. Von 630 in Leihmütter eingepflanzten Embryos entwickelten sich demnach nur sieben zu lebenden Mäusebabys. Diese seien aber normal gewachsen und auch fortpflanzungsfähig, sagte Hayashi „Nature“ zufolge auf der Konferenz.
Noch ist die Technik weit davon entfernt, auf den Menschen übertragen zu werden. „Es gibt große Unterschiede zwischen Maus und Mensch“, sagte der Entwicklungsbiologe. Der Stammzellforscher George Daley, Dekan der Harvard Medical School, erklärte laut dem „Guardian“, die Versuche seien faszinierend. Aber über die Biologie der Entstehung menschlicher Geschlechtszellen sei noch zu wenig verstanden, um die Versuche bei Mäusen beim Menschen zu reproduzieren.