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Möbelkette Kika/Leiner plant Insolvenzverfahren

Der neue Eigentümer des großen österreichischen Möbelhändlers Kika/Leiner will Insolvenz für die Kette anmelden. Das Sanierungsverfahren werde nächste Woche angemeldet, teilte Investor Hermann Wieser mit. Am Vortag hatte der Unternehmer die Schließung von 23 der 40 Möbelhäuser Ende Juli sowie die Kündigung von 1900 der 3900 Mitarbeiter angekündigt.

»Die Entscheidung ist gefallen: Nach Prüfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Unternehmens wird die Restrukturierung des Unternehmens über ein Sanierungsverfahren stattfinden, das kommende Woche angemeldet wird – damit ist die Fortführung des Unternehmens gesichert«, heißt es in einer Aussendung vom Mittwoch.

Wieser hatte das operative Geschäft von Kika/Leiner vorige Woche von der Signa-Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko übernommen. Signa sprach anlässlich des Verkaufs zwar von »schwierigsten Markt- und Krisenbedingungen« für den Möbelhandel, bezeichnete Kika/Leiner jedoch als »sehr gutes Investment«.

Signa Holding in der Krise

Die Signa-Gruppe hatte 2018 die Kika/Leiner-Gruppe übernommen. Sie zahlte damals einen symbolischen Euro für das operative Geschäft und 490 Millionen Euro für die Immobilien des Unternehmens. René Benkos Immobilien- und Warenhausimperium hat schon länger Risse bekommen (lesen Sie mehr dazu hier), seit die Zinsen gestiegen sind und die Baukosten exponentiell steigen. Die Branche befindet sich im Abschwung, und Immobilieninvestitionen sind weniger attraktiv geworden. Es ist bekannt, dass Benko für diverse Objekte Käufer sucht.In Deutschland besitzt Signa unter anderem die Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK). Ein Sanierungsplan sieht die Schließung von rund einem Drittel der zuletzt noch 129 Filialen vor. Das Insolvenzverfahren endete Ende Mai. Die Gläubiger des Konzerns sollen auf einen Großteil des Geldes verzichten, laut älteren Berichten in einer Größenordnung von 1,3 Milliarden Euro.

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