Die gute Nachricht vorweg: Auch Sie können einige der vorgestellten Jachten für Ihren nächsten Urlaub buchen. Die schlechte Nachricht: Das kostet pro Woche gerne mal 300.000 Euro oder deutlich mehr. Für normale Menschen ist die Anschaffung oder die kurzzeitige Nutzung einer Mega-Jacht also schlicht unbezahlbar. Wer es aber finanziell zu etwas gebracht hat, weiß die Flexibilität, den enormen Luxus und die Privatsphäre eines eigenen Schiffes sehr zu schätzen.
Anders ist es schwer zu erklären, mit welchen Summen Milliardäre aus der Tech-Industrie um sich werfen, wenn es um den Bau (oder die Miete) einer Jacht geht. In diesen Sphären gelten Schiffe wie die Senses von Google-Gründer Larry Page mit einem Preis von schätzungsweise 45 Millionen Dollar geradezu als Schnäppchen. Auch in dieser Welt gilt: schneller, höher, länger und vor allem – teurer.
Jeff Bezos schlägt sie alle
Aktueller Spitzenreiter ist wohl Mail.ru-Gründer Yuri Milner, der für seine Andromeda rund 250 Millionen US-Dollar bezahlt hat. Die Octopus-Jacht des verstorbenen Microsoft-Gründers Paul Allen drang mit 235 Millionen Euro ebenfalls in diesen Bereich vor, ebenso Dreamworks-Gründer David Geffen, der für seine Rising Sun 200 Millionen Dollar bezahlt hat.
Doch das ist – ganz im Zeichen der Zeit – alles alte Schule. Spätestens wenn Amazon-Gründer Jeff Bezos seine Segelyacht Y721 durch die Brücke im Hafen von Rotterdam presst (lesen Sie hier, warum er Regenschirme einpacken sollte), liegt er mit einem geschätzten Kaufpreis von 500 Millionen Dollar (eine halbe Milliarde!) ganz vorne. Wenn er das nicht bereits tut – denn angeblich gehört ihm auch schon die Flying Fox, eine Jacht für 400 Millionen US-Dollar, deren Eigentümerverhältnisse sich nicht eindeutig klären lassen. Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln machen es möglich.
Die Flying Fox gehört allerdings zu den Schiffen, die man mieten kann. Der Preis? Läppische drei Millionen Euro – in der Woche.
Ein Eisbrecher in der Karibik
Zu den Flaggschiffen der Tech-Giganten gehören übrigens auch echte Besonderheiten: Die Legend des ehemaligen Google-Chefs Eric Schmidt zum Beispiel war einst ein russischer Eisbrecher. Jetzt könnte man das Schiff für eine Fahrt durch karibische Gewässer mieten und müsste sich keine Sorgen machen, sollten störende Umweltaktivisten auf Rammkurs gehen.
Wer auf ein besonderes Design steht, sollte sich die Venus-Jacht des verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs anschauen. Oder darf es etwas kriegerischer sein? Dann wäre die Skat des Microsoft-Entwicklers Charles Simonyi die erste Wahl. Leider wurde sie erst kürzlich verkauft und der neue Eigner ist nicht bekannt.
Etwas klassischer geht es auf den Motorseglern von Netscape-Gründer Jim Clark und Interactive Corp.-Chef Barry Diller zu. Dillers Konzern gehört unter anderem die Dating-App Tinder. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Nur weil man durch die Windkraft ein wenig Sprit spart, kosten diese Jachten trotzdem zwischen 100 und 200 Millionen Dollar.
So verfolgen Sie die Schiffe
Am günstigsten kommen Sie wohl weg, wenn es dabei bleibt, sich die Schiffe von außen anzuschauen. Lohnenswerte Häfen dafür sind beispielsweise Palm Beach, Barcelona oder – ganz klassisch – der Hafen von Saint-Barthélemy zur Jahreswende. Wo sich die Jachten gerade aufhalten, lässt sich anhand der sogenannten IMO-Nummern der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation jederzeit herausfinden.