Was Tesla-Chef Elon Musk erwidert hat, als ihm seine Mitarbeiter die deutsche Institution des Betriebsrates erklärt haben, ist nicht überliefert. In seinem neuen Werk im brandenburgischen Grünheide wird nun aber einer gewählt. Wobei die Gewerkschaft IG Metall vermutet, dass sich das Unternehmen mit dem frühen Zeitpunkt die Arbeitnehmer eher vom Hals halten will, als sie eng in die unternehmerischen Entscheidungen einzubinden, weil unter den bislang berechtigten Kandidaten fast nur Führungskräfte und keine Arbeiter sind. Stimmte das, würden auch Musk und Co. einen wichtigen Punkt verkennen: Es kann für einen Arbeitgeber durchaus Vorteile haben, wenn er die Regeln der Mitbestimmung nicht nur formal achtet.
Es sieht beispielsweise nach außen gut a us. Das bestätigt Benjamin Köppel, Personalleiter der Systeex Brandschutzsysteme GmbH in Hanau. Deren Geschäftsführung hat mit Betriebsrat und Gewerkschaft einen Haustarif vereinbart, was für die Branche ohnehin, aber auch für ein Unternehmen mit 450 Mitarbeitern untypisch ist. “Wir wollen uns als Arbeitgeber von den anderen abheben, der Haustarif zeigt, dass wir ein attraktives Lohngefüge haben”, sagt Köppel und verweist auch auf die Reihe an Zertifikaten, die sein Unternehmen als guten Arbeitgeber ausweisen. All das schaffe in der Belegschaft wie bei Bewerbern Vertrauen, dass hier die Interessen der Arbeitnehmer geachtet würden. Darüber hinaus, berichtet Köppel, ermöglichte es der maßgeschneiderte Vertrag, Arbeitszeitregeln an die speziellen Anforderungen des Unternehmens anzupassen. Ohne dass sich die Kollegen über den Tisch gezogen fühlen. “Wenn man größere Veränderungen gemeinsam mit dem Betriebsrat kommuniziert, ist die Akzeptanz meist größer.”