Mit einem Drucker sind heutzutage meist Multifunktionsgeräte gemeint, die drucken, scannen und kopieren. Doch welches Modell eignet sich für wen? Und was gibt es beim Kauf zu beachten? Stiftung Warentest hat 16 Multifunktionsgeräte miteinander verglichen und unter den neuen Modellen gleich vier Kandidaten gefunden, die besser sind als die bisherigen Testsieger.
Preislich bewegen sich die Testgeräte im Vergleich zwischen 80 und 650 Euro – und eines sei verraten: Wer billig kauft, kauft womöglich zwei Mal. Denn der Canon Pixma TS3450 liegt preislich zwar am unteren Ende, leider aber auch in puncto Leistung. Mit der Note “ausreichend” (4,1) bildet das günstige Multifunktionsgerät das Schlusslicht im aktuellen Vergleich. Die Tester bemängeln das Druckergebnis, die Genauigkeit bei Kopien, hohe Tintenkosten und die Vielseitigkeit. Als Scanner taugt das Gerät aber, so das Urteil.
Flaschen-Drucker erobern das Testfeld
Im Fokus des Tests: Betriebskosten. Das Siegertreppchen besteht ausschließlich aus sogenannten Flaschen-Druckern, also Geräte, die auf teure Patronen verzichten und sich stattdessen mit größeren Nachfüllpackungen auftanken lassen. Daher landet der beste Patronen-Drucker im Test nur auf Platz 6. Dabei handelt es sich um den HP Officejet Pro 9022 für 335 Euro mit der Gesamtnote “gut” (2,5). Hier stimmen Druckergebnis, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften, bei den Kosten für Tinte und den Leistungen des Scanners reicht es nur für ein “befriedigend”.
Testsieger ist der Canon Maxify GX6050 für 480 Euro. Er ist “gut” (1,8). Die höheren Kosten im Vergleich zum Patronen-Sieger relativieren sich nach Ansicht der Stiftung Warentest schon nach 2600 Farbseiten, denn der Canon setzt auf das besagte Flaschensystem, kann also sehr günstig aufgefüllt werden. Laut Warentest handelt es sich bei dem Maxify GX6050 “seit Langem” um das erste Gerät, das zugleich gut drucken, scannen und kopieren kann. Denn Tatsache: In allen Kategorien bekommt der Testsieger ein “gut”.
Faxfunktion recht selten
Wer unbedingt ein Fax benötigt – denn das ist längst nicht bei jedem Gerät inkludiert – sollte sich den Canon Pixma G7050 für 465 Euro anschauen. Er bekam schon in Heft 4/2021 die Note “gut” (2,5) und hält sich auch im aktuellen Test auf dem fünften Platz, wobei die Teilnoten überwiegend “befriedigend” lauten und man im direkten Vergleich mit dem Testsieger in jeder Disziplin mit schlechteren Ergebnissen rechnen muss.
Zum Preis-Leistungs-Sieger kürt Warentest den Canon Pixma G650 für 250 Euro. Das Gerät erzielt die Gesamtnote “gut” (2,2) und erreicht in allen Kategorien befriedigende bis gute Ergebnisse. Zudem ist das Gerät ebenfalls ein Flaschen-Drucker mit sehr günstiger Tinte. Im direkten Vergleich mit dem Testsieger liefert der G650 eine schlechtere Kopierleistung. Außerdem zeigt er sich weniger vielseitig als andere Modelle. Ebenfalls bemängelt wird seine Geschwindigkeit: Pro Textseite genehmigt sich das Gerät 16 Sekunden – und liegt damit 14 Sekunden hinter den schnellsten Druckern im Testfeld.
Achtung bei HP-Druckern mit “e” am Ende
Einen besonderen Hinweis widmet die Stiftung Warentest HP-Druckern mit dem Namenszusatz “e”: Hierbei handelt es sich um Drucker, die optional für das cloudbasierte Drucksystem “HP+” angemeldet werden können. Der Hersteller verspricht besseren Schutz vor Angreifern, mehr Updates, ein zusätzliches Jahr Garantie und Erreichbarkeit des Druckers über das Internet. Doch aktiviert man “HP+”, akzeptiert der Drucker keine Tinte von Drittherstellern mehr und benötigt eine permanente Verbindung zum Internet. Ein Problem: Die Entscheidung für “HP+” ist endgültig, kann bei Nichtgefallen also nicht wieder rückgängig gemacht werden.