Die jüngsten Enthüllungen des Medienkonsortiums EIC werfen Licht auf die dubiosen Praktiken des Genfer Unternehmens Alp Services. Dieses Geheimdienstunternehmen wurde von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) beauftragt, den Ruf vermeintlicher Gegner in der Schweiz und in Europa zu schädigen. Zu den Zielpersonen gehörten Kamel Jendoubi, ein Tunesier, und Ahmed Himmiche, ein Marokkaner, beide ehemalige UN-Ermittler im Jemen.
Alp Services und ihre verdeckten Operationen
Enthüllung der Abu Dhabi Secrets Investigation
In der vergangenen Woche hat die internationale Untersuchung „Abu Dhabi Secrets“ die geheimen Aktivitäten von Alp Services, einem in Genf ansässigen Geheimdienstunternehmen, aufgedeckt. Seit 2018 besteht die Mission des Unternehmens darin, den Ruf der wahrgenommenen „Feinde“ der VAE in der Schweiz und in Europa zu untergraben.
Zielgruppe sind Akteure des UN-Menschenrechtsrats
Alp Services konzentrierte sich hauptsächlich auf verschiedene Personen, die mit dem UN-Menschenrechtsrat mit Sitz in Genf verbunden sind. Unter dem Namen „Probus“ richteten die Genfer Ermittler ihre Bemühungen gezielt gegen die tunesischen bzw. marokkanischen Ermittler Kamel Jendoubi und Ahmed Himmiche.
Im Visier der UN-Ermittler: Kamel Jendoubi und Ahmed Himmiche
Untersuchung von Kriegsverbrechen im Jemen
Kamel Jendoubi, ein ehemaliger tunesischer Minister, und sein Kollege Ahmed Himmiche, ein ehemaliger hoher Offizier der marokkanischen Armee, wurden Ende 2017 mit der Untersuchung des Krieges im Jemen beauftragt. Am Bürgerkrieg im Jemen sind verschiedene Parteien beteiligt, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien.
Vorwürfe wegen Kriegsverbrechen
Im August 2018 präsentierte Jendoubi in Genf erste Ergebnisse ihrer Ermittlungen und warf Abu Dhabi Kriegsverbrechen vor. Alp Services nutzte diese Gelegenheit und schlug eine Kampagne vor, um sowohl Jendoubi als auch Himmiche zu diskreditieren.
Einreichung und Verunglimpfung
Detaillierte Biografien erstellen
Alp Services hat sorgfältig umfassende Dossiers über die beiden Ermittler zusammengestellt und dabei ihre beruflichen und familiären Bindungen, ihren Bildungshintergrund und ihre politischen Zugehörigkeiten untersucht. Ihr Ziel war es, alle Schwachstellen zu finden, die ausgenutzt werden konnten.
Entfesselung der Verleumdungskampagne
Ab Anfang 2019 richtete sich die Hetzkampagne ausschließlich gegen Kamel Jendoubi. Mit den Emiraten und Saudi-Arabien verbundene Fernsehsender sowie Social-Media-Plattformen verbreiteten abfällige Informationen, die darauf abzielten, Jendoubis Ehrlichkeit, Neutralität, Sachkenntnis und Integrität in Frage zu stellen.
Mangelnde Reaktion und Enttäuschung
Ich suche Unterstützung beim OHCHR
Jendoubi wandte sich an das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR), um den Angriff und die Desinformationskampagne zu melden. Seine Bitte erhielt jedoch keine Antwort, sodass er sich enttäuscht und ignoriert fühlte.
Die Rolle der Schweiz in Frage stellen
Jendoubi drückte seine Enttäuschung darüber aus, dass die Schweiz ein Unternehmen wie Alp Services beherbergt. Er fand es schockierend, dass eine solche Einrichtung in der Schweiz existiert, die als Sitz der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen bekannt ist.
Die Enthüllungen über die verdeckten Operationen von Alp Services haben die gezielte Angriffs- und Verleumdungskampagne gegen die UN-Ermittler Kamel Jendoubi und Ahmed Himmiche aufgedeckt.
Die fehlende Reaktion des OHCHR gibt Anlass zur Sorge hinsichtlich der Rechenschaftspflicht von Schurkenstaaten, die an solchen Aktivitäten beteiligt sind. Der Verlauf dieser Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle von Geheimdienstfirmen und des Schutzes von Personen, die an der Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen arbeiten.