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Berliner CDU fragt nach Vornamen von Verdächtigen

In vielen Städten in Deutschland eskalierte die Lage an Silvester . Besonders brisant war die Situation in Berlin. Bereits bevor sich der Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses mit den Silvesterkrawallen befasst, gibt es nun Streit um die Form der Aufarbeitung.

Innenpolitiker der Fraktionen von SPD, Grünen und Linke warfen der CDU-Fraktion Populismus vor. Hintergrund ist ein Fragenkatalog, in dem die CDU auch nach Vornamen von Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit fragt. »Damit lässt die CDU ihre rechtspopulistische Maske fallen«, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD, Tom Schreiber, der Nachrichtenagentur dpa. Vasili Franco von den Grünen sagte: »Das ist eine Verbreitung von rassistischen Ressentiments.«

Bei Twitter löste der Beitrag des innenpolitischen Sprechers der Linken, Niklas Schrader, dazu Diskussionen aus: »Die #CDU hat Fragen für den Innenausschuss zu #Silvester2022 eingereicht und fragt nach den Vornamen der deutschen Tatverdächtigen. Offenbar, um ihnen damit das Deutschsein abzusprechen.«

Der innenpolitische Sprecher der CDU, Frank Balzer, erklärte, es gehe seiner Partei um Transparenz. Die bisherigen Angaben der Polizei zur Nationalität der Verdächtigen reichten dafür nicht aus. Man wolle wissen, ob es einen Migrationshintergrund gebe bei Verdächtigen mit deutschem Pass. Laut Angaben der Einsatzkräfte sei dies der Fall. »Wenn es dort ein Problem gibt, müssen wir es wissen und es ohne Vorurteile offenlegen« so Balzer.

Nach bisherigen Angaben der Berliner Polizei waren unter den 145 festgenommenen Verdächtigen 45 Deutsche und 17 weitere Nationalitäten, darunter 27 Afghanen und 21 Syrer. 94 der 145 sind jünger als 25 Jahre, 27 sogar minderjährig.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) wird am Montag im Innenausschuss jüngste Zahlen und Erkenntnisse zu den Silvesterkrawallen erläutern. Auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik und Landesbranddirektor Karsten Homrighausen werden erwartet.

quelle

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