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Familienministerin Spiegel soll trotz Flutkatastrophe vier Wochen Urlaub gemacht haben

30.03.2022, Berlin: Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, gibt eine Pressekonferenz in ihrem Ministerium. Spiegel stellte die neue unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung vor. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Nach dem Rücktritt der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) wegen eines Mallorca-Urlaubs während der Flutkatastrophe wächst nun auch der Druck auf Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen). Nur zehn Tage nach dem verheerenden Hochwasser an der Ahr soll die damalige rheinland-pfälzische Umweltministerin für einen vierwöchigen Urlaub mit ihrer Familie nach Frankreich gereist sein, wie die »Bild am Sonntag« vom Umweltministerium in Mainz erfuhr.ANZEIGEDie Freudlichsten Städte der WeltEin Angebot von

Spiegel unterbrach demnach ihre Ferien nur für zwei Vor-Ort-Termine am 10. August. Sie habe sich in Dümpelfeld über die Reparatur der Kläranlage informiert und sich im Ahrtal angeschaut, wie weit die Helferinnen und Helfer mit den Aufräumarbeiten gekommen waren. Danach sei es zurück ins Ferienhaus nach Frankreich gegangen – für die zweite Urlaubshälfte.

Der Urlaub endete nach Ministeriumsangaben am 23. August. Zur Verteidigung der Langzeitferien betonte das Umweltministerium, dass Spiegel telefonisch und per E-Mail »rund um die Uhr« erreichbar gewesen sei.

Bereits zuvor in der Kritik

Die Union fordert nun den Rücktritt der Ministerin. »Spiegel ist untragbar«, sagte CDU-Landeschef Christian Baldauf der »Bild am Sonntag«. Die Ministerin »sollte sich ein Beispiel an Heinen-Esser nehmen und ihr Amt zur Verfügung stellen«, erklärte auch CSU-Generalsekretär Stephan Mayer.

Spiegel war bereits in die Kritik geraten, weil sie sich direkt nach der Hochwassernacht offenbar um ihr Ansehen sorgte. Am 15. Juli schrieb ihr Sprecher demnach an die Ministerin und andere Mitarbeiter: »Anne braucht eine glaubwürdige Rolle.« Er schlug medienwirksame Termine vor: »Anne bei Reparaturarbeiten, bei Hochwasserschutzprojekten, dort, wo neue Gefahren drohen.« Die Auftritte dürften aber »nicht nach politischer Instrumentalisierung aussehen«. Die Ministerin soll geantwortet haben: »Das deckt sich mit meinen Überlegungen.«

quelle

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