In der Linken setzten viele ihre Hoffnung auf ihn, doch er hat sich anders entschieden: Jan Korte will nicht wieder für den Posten des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers der Linkenfraktion im Bundestag kandidieren und auch keinen anderen Posten im Fraktionsvorstand übernehmen. »Nach all den Jahren fällt mir dieser Schritt sehr schwer, aber die Zeit ist gekommen. Die Gründe sind fast ausschließlich persönlicher Natur«, teilte Korte mit. Er habe den Entschluss seinen Fraktionskolleginnen und -kollegen angekündigt.
Krise der Linken
Ein Termin für die Vorstandswahlen steht noch nicht fest. Dies hatte der Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch am Freitag gesagt. Es wird aber in Kürze mit der Wahl gerechnet, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Kortes Schritt kommt überraschend. Er galt über viele Jahre als logischer Nachfolger des Fraktionsvorsitzenden Bartsch. Zur Debatte stand etwa immer wieder, ob Korte mit der Parteivorsitzenden Janine Wissler zur Mitte der Legislaturperiode die Fraktionsführung übernimmt.
Ob bei den Vorstandswahlen auch neue Personen für die Fraktionsführung gewählt werden, ist noch unklar. So haben die beiden bisherigen Vorsitzenden Bartsch und Amira Mohamed Ali noch nicht verkündet, ob sie erneut für den Posten kandidieren wollen. Ärger gibt es derzeit um Sahra Wagenknechts Verbündete Sevim Dağdelen, die der Partei wegen nicht gezahlten Mandatsträgerbeiträgen mehrere Tausend Euro schuldet.
Die Partei und insbesondere die Linksfraktion sind in der Krise. Wagenknecht weicht in Interviews immer wieder der Frage aus, ob sie eine neue Partei gründen will. Wenn Wagenknecht und ihre Anhängerinnen und Anhänger die Fraktion verlassen, würde die Linke im Bundestag ihren Fraktionsstatus verlieren.
