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Markenprodukt oder günstige Eigenmarke? Stiftung Warentest sagt, was besser ist

Lebensmittel sind im vergangenen Jahr rund 20 Prozent teurer geworden. Viele Kunden greifen daher vermehrt zu günstigen Handelsmarken, den Eigenmarken von Supermärkten und Discountern. Aber sind die Billigalternativen auch qualitativ so gut wie die Markenware? Auf diese Frage hin hat Stiftung Warentest Dutzende ihrer Produkttests noch einmal durchgesehen. Der Meta-Vergleich zeigt: Handelsmarken sind oft gleich gut oder sogar besser als die Premium-Marken.

Allerdings haben sich auch Eigenmarken im vergangenen Jahr verteuert, prozentual gesehen sogar stärker als die Markenprodukte. Dennoch lässt sich mit dem Kauf von Handelsmarken immer noch viel Geld sparen, wie Stiftung Warentest ermittelt hat. Aus 25 Tests der vergangenen drei Jahre kauften die Warentester jeweils das beste Markenprodukt und die beste Eigenmarke: Der Warenkorb mit den Handelsmarken war unterm Strich 34 Prozent günstiger.

Besonders viel sparen lässt sich laut Warentest bei Chips, Baby-Pre-Nahrung, Mineralwasser, Bitterschokolade, Kinderdesserts, Tortelloni, Veggie-Aufstrichen, Apfelmus und Balsamico. Bei diesen Produkten kosteten die Handelsmarken oft nur halb so viel wie ein Premium-Artikel. Um den wahren Preis zu vergleichen, sollten Verbraucher übrigens derzeit verstärkt auf die Füllmenge der Verpackungen achten – denn laut Verbraucherzentrale Hamburg tricksen Hersteller dabei gerade besonders viel. 

Stiftung Warentest vergleicht 1098 Produkte

Wie aber steht es nun um die Qualität der Eigenmarken? Hierbei verglichen die Warentester die Qualitätsurteile von 1098 Produkten aus 48 verschiedenen Produkttests. Die Markenartikel erzielten darin eine Durchschnittsnote von 2,8. Die Handelsmarken kommen auf eine 2,7. Beide Produktkategorien liegen also trotz des Preisunterschieds praktisch gleichauf.

Zwar holten Markenprodukte öfter den Testsieg, doch meist folgte eine Handelsmarke mit nur geringfügig schwächerer Note. Und teilweise war es sogar umgekehrt: So schnitt etwa beim Kaffee der Caffé Crema „Cafét“ von Netto noch etwas besser ab als das beste Markenprodukt im Test von Jacobs. Die Lachsfilets von Lidl Fischerstolz hängten ebenfalls alle Marken ab. Und die Desira Fruchtjuniors von Aldi Süd lagen trotz deutlich niedrigerem Preis ganz knapp vor den berühmten Fruchtzwergen. 

Bekannte Eigenmarken sind etwa “Gut & Günstig” von Edeka oder “ja!” von Rewe. Teils drucken die Lebensmittelketten auch ihre eigenen Namen und Logos auf die Verpackungen. Lidl und Aldi setzen auf eine Vielzahl verschiedener Hausmarken. Auch bei Bio-Produkten können die Handelsmarken mit bekannten Klassikern mithalten. Sie schneiden bei allen ausgewerteten Tests im Schnitt exakt genau so gut ab.

Der Blick in die Teilnoten aller Produkte gibt noch ein paar weitere Erkenntnisse: So sind Markenprodukte im Schnitt bei der sensorischen Qualität, die für den Geschmack maßgeblich ist, minimal besser als die Handelsmarken und ebenso bei der Keimbelastung. Bei der Kennzeichnung von Zutaten und Inhaltsstoffen sind hingegen die Eigenmarken etwas besser und in puncto Schadstoffe gibt es kaum einen Unterschied.

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