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Ratlos oder gleichgültig in Richtung Autokrise

An düsteren Prognosen und Vorboten einer Krise in der deutschen und europäischen Autobranche fehlt es nicht. Das Münchener Ifo-Institut warnt vor Deindustrialisierung. Diverse Studien erwarten in Deutschland einen Verlust von mehr als einem Viertel der Arbeitsplätze bei Autoherstellern und Zulieferern. Die Unternehmensberatung PWC sieht in Deutschland die Wertschöpfung beim Bau vom Verbrennermotoren bis zum Jahr 2025 noch leicht gesteigert auf 20,1 Milliarden Euro und dann bis 2035 zusammenschrumpfen auf 1,5 Milliarden Euro. Die Beschäftigung in dieser Sparte soll noch bis 2025 auf 169.000 wachsen, dann in zehn Jahren auf 61.000 schrumpfen.

Parallel zur verschwindenden Produktion von Verbrennermotoren und -autos soll andererseits der Markt für und die Produktion von batterieelektrischen Pkws (BEV) kräftig wachsen. Doch wie sich dieser Markt in Deutschland und Europa entwickelt, hängt noch von vielen Unwägbarkeiten ab. Zugleich ist nicht sicher, dass Deutschland, der größte Automobilhersteller Europas und – gerade überholt von Indien und Südkorea – noch auf Platz Nummer sechs in der Welt, im künftigen E-Auto-Markt seine frühere Stellung halten kann: In der Welt der Verbrennerautos haben sich die drei deutschen Konzerne BMW, Mercedes und VW mit den Marke Audi und Porsche im Premium- und Luxussegment eine weithin anerkannte Vormachtstellung in aller Welt erarbeitet. Da half nicht nur die Geschichte mit den Erfindern des Automobils (Carl Benz 1885 und Gottlieb Daimler 1887), sondern vor allem die Kombination aus Qualität, Motorleistung und Fahrwerken, die auch bei hohen Geschwindigkeiten auf deutschen Autobahnen Komfort, Tempo und Sicherheit kombinieren.

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