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Webcams bei Warentest: Zu billig macht hässlich, zu teuer bringt aber auch nichts

Auch wenn die Homeoffice-Hochphase erst einmal vorbei ist, setzen viele Unternehmen weiterhin auf Videokonferenzen. Für die Teilnahme braucht es ein gutes Bild und am besten gute Mikrofone – aber nicht jede Webcam liefert das.

Die Pandemie mag in weiten Teilen vorbei sein, Spuren hat sie dennoch hinterlassen. Seit Anfang 2020 hat sich die Arbeitswelt stark verändert, besonders Bürojobs sind vielerorts flexibler geworden. Das bedeutet auch, dass Videokonferenzen aus dem Arbeitsalltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken sind. Die Grundausstattung dafür ist simpel, aber wie immer in ganz unterschiedlichen Qualitäten zu haben. Die Rede ist von Webcams.

Stiftung Warentest hat 16 aktuelle Modelle verglichen und dabei große Unterschiede festgestellt. Die wohl spannendste Nachricht: Wer viel Geld ausgibt, erhält nicht automatisch die besten Geräte.

Geprüft haben die Tester die Kameras in vier Kategorien. Mit 45 Prozent hatte die Bildqualität den größten Einfluss auf die Gesamtnote. 30 Prozent Gewichtung entfielen auf die Handhabung, also die Inbetriebnahme, mögliche Einstellungen, die Dokumentation und die Startzeit, bis das Bild zu sehen ist. Die Mikrofone der Kameras spielten mit 20 Prozent Anteil an der Testnote ebenfalls eine recht große Rolle, der Stromverbrauch hingegen wirkt sich mit 5 Prozent Anteil kaum aus.

Bei den Webcams gibt es zwei Sieger

Den Testsieg teilen sich quasi zwei Geräte. In der Tabelle steht die Logitech Brio 500 für 125 Euro auf dem ersten Platz. Die Tester gaben dem Gerät die Gesamtnote “Gut” (2,2) und lobten besonders die Bildqualität, die im Testfeld mit recht großem Abstand am besten war. Die Handhabung bewertete Warentest ebenfalls “Gut”, lediglich das Mikrofon konnte nicht überzeugen und erhielt nur die Note “Befriedigend”.

Letzteres ist auch der Grund dafür, weshalb sich die Logitech-Kamera nicht merklich von der zweitplatzierten Kamera in der Test-Tabelle absetzen konnte und sich den Sieg teilen muss. Denn die Razer Kiyo X erhielt ebenfalls die Gesamtnote “Gut” (2.,2). Die günstige Kamera für lediglich 80 Euro überzeugte im Test mit dem besten Ton, erhielt für das Mikrofon die Teilnote “Sehr gut” – und damit in dieser Kategorie die beste Bewertung im Test. Das Bild bewerteten die Tester ebenfalls mit der Note “Gut”, die Handhabung ebenso. Die Razer Kiyo glänzte außerdem mit dem niedrigsten Stromverbrauch im Test. Warentest preist die Kamera als Testsieger und Preistipp an.

Keine “gute” Kamera unter 50 Euro, kein Alleskönner über 200 Euro

Die Kamera von Razer markiert preislich die wohl unterste Grenze für eine vernünftige Kamera mit einem überzeugenden Gesamtpaket. Besonders günstige Geräte schnitten im Test nicht gut ab. Die günstigste Kamera im Feld, das Modell W2000 1080p Auto Focus von Kensington für 38,50 Euro kam wegen Tonproblemen und mittelmäßigem Bild nur auf die Gesamtnote “Befriedigend” (3,4), die Dicota Webcam Pro Plus Full HD für 39 Euro schnitt mit der Note “Ausreichend” (4,3) noch schlechter ab, da sie im Test ein mangelhaftes Bild und schlechten Ton lieferte.

Besonders viel Geld in die Hand zu nehmen wird allerdings auch nicht unbedingt mit besonders toller Technik belohnt. Gleich drei Geräte für 200 Euro und mehr mussten sich hinter den beiden Testsiegern einreihen. Das teuerste Produkt im Test, die HP 960 4K Streaming-Webcam für 250 Euro landete lediglich auf dem vierten Platz und erhielt die Note “Gut” (2,4). Der Luxus-Kamera wurde offenbar ein auffällig schlechter Ton zum Verhängnis, für den die Tester das Gerät sogar abwerteten. Immerhin: Die Bildqualität erhielt im Test die zweitbeste Teilnote. 

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