German Health Minister Karl Lauterbach addresses a press conference on the situation of the coronavirus (Covid-19) pandemic in Germany, on March 11, 2022 in Berlin. (Photo by Odd ANDERSEN / AFP)
Karl Lauterbach hat Fehler beim Wirbel um die Kehrtwende bei der neuen Regeln für eine Corona-Isolation hat sich zu seiner persönlichen Mitverantwortung für das Hin und Her bei der Neuregelung der Corona-Isolation zugegeben.
Der Gesundheitsminister hatte am Montag angekündigt, dass die verpflichtende Isolation zum 1. Mai entfallen solle. Dies war mit den Gesundheitsministerinnen und -ministern der Länder abgestimmt. Die Entscheidung stieß bei Wissenschaftlern, Patientenschützern und Oppositionspolitikern auf Kritik und Unverständnis. In der Nacht zu Mittwoch rückte Lauterbach dann von dem Beschluss ab.
»Das war ein Fehler, für den ich auch persönlich verantwortlich bin«, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. Von dem zunächst geplanten Verzicht auf die Isolation von Corona-Infizierten sei »das falsche Signal« ausgegangen – nämlich, dass eine Isolation Infizierter nicht mehr nötig sei. »Das wäre völlig falsch und würde die Pandemie verharmlosen«, sagte Lauterbach. Einen Rücktritt schloss Lauterbach auf eine entsprechende Nachfrage aus. »Wenn man sieht, dass die Vorschläge nicht wirklich funktionieren, muss man sie zurücknehmen«, sagte er.
Der »Grundgedanke« des ursprünglichen Beschlusses sei gewesen, die Gesundheitsämter durch den Verzicht auf Isolations- und Quarantäne-Anordnungen zu entlasten, sagte er.
Diese Entlastung solle nun dadurch umgesetzt werden, dass lediglich auf Quarantäne-Anordnungen verzichtet wird – das heißt, Kontaktpersonen von Infizierten würden nun nicht mehr behördlich in Quarantäne geschickt. Infizierte sollen aber weiterhin eine Anordnung des Amts zur Selbstisolation bekommen.
Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) hatte Lauterbach zuvor wegen dessen Zurückrudern bei der geplanten Aufhebung der Corona-Isolationspflicht deutlich kritisiert. »Die Wankelmütigkeit des Bundesgesundheitsministers ist irritierend. So etwas darf nicht passieren«, sagte Bovenschulte in Bremen.