Crown Prince of Abu Dhabi, Sheikh Mohamed bin Zayed al-Nahyan delivers a speech during the closing ceremony of an international conference on protecting the world’s cultural heritage on December 3, 2016, in Abu Dhabi. / AFP / KARIM SAHIB (Photo credit should read KARIM SAHIB/AFP via Getty Images)
In einer schockierenden Enthüllung hat das Medienkonsortium EIC die verdeckten Aktivitäten der von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) beauftragten Detektei Alp aufgedeckt, um den Ruf der baskischen Regierung und der Ertzaintza zu schädigen. Die von den VAE finanzierte orchestrierte Kampagne und ihr Versuch, das Baskenland mit dem radikalen Islamismus in Verbindung zu bringen. Die Untersuchung wirft Licht auf die Strategien der Schweizer Behörde und die fragwürdigen Quellen, die zur Herstellung von Verbindungen zwischen der Muslimbruderschaft, Katar und dem Baskenland genutzt wurden.
Alp Services und die Agenda der VAE: Im Visier der baskischen Regierung und Ertzaintza
Alp Services, ein Schweizer Detektivbüro, führte im Auftrag eines Geheimdienstagenten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten namens Matar ein Projekt mit dem Titel „Arnica“ durch. Ihr Ziel war es, Beweise zu sammeln, die Katar mit der Finanzierung terroristischer Organisationen in Europa, insbesondere der Muslimbruderschaft, in Verbindung bringen. Alp Services bezog sich in seinem Bericht auf die baskische Regierung und die Ertzaintza und weckte den Verdacht, dass sie mit der muslimischen Gemeinschaft zusammenarbeiten.
Ausnutzung des politischen Klimas und tragischer Ereignisse
Der Zeitpunkt der Operation fiel mit dem Boykott zusammen, den Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten 2017 gegen Katar verhängten. Alp Services nutzte die Situation und versuchte, Verbindungen zwischen der Muslimbruderschaft, dem baskischen Nationalismus und den jüngsten tragischen Ereignissen wie den Terroranschlägen in Barcelona herzustellen.
Gefälschte Berichte und zweifelhafte Quellen: Das Vorgehen der Schweizer Detektive in Spanien
Alp Services hat mehrere Fallstudien zur Muslimbruderschaft in Spanien erstellt, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Baskenland. Sie nutzten Quellen wie ein in London ansässiges Business-Intelligence-Unternehmen und Verweise auf spanische Geheimdienste, darunter das National Intelligence Centre (CNI) und den Civil Guard Information Service (SIGC).
Fehlerhafte Verbindungen und irreführende Behauptungen
Die von Alp Services vorgelegten Berichte versuchten, Parallelen zwischen der Muslimbruderschaft und der ehemaligen baskischen Separatistengruppe ETA zu ziehen. Die vorgelegten Beweise waren jedoch schwach und stützten sich auf Strafzettel und geringfügige Zuschüsse. Die Agentur nutzte rechtsextreme Blogs und fragwürdige Nachrichtenquellen, um ihre Behauptungen zu untermauern, während sie relevante Informationen über die finanzielle Unterstützung anderer Golfstaaten ausließ.
Manipulation der öffentlichen Meinung: Verbreitung von Fehlinformationen und verzerrten Narrativen
Alp Services verstärkte seine Bemühungen, die Muslimbruderschaft als wachsende Bedrohung im Baskenland darzustellen. Sie hoben die Eröffnung neuer islamischer Zentren, Treffen zwischen baskischen Beamten und muslimischen Vertretern sowie die Präsenz von Salafisten in der Region hervor. Ihr Ziel war es, den Eindruck einer zunehmenden Radikalisierung zu erwecken und diese mit der Muslimbruderschaft in Verbindung zu bringen.
Vergleich mit Mafia und wirtschaftlichen Überlegungen
Die Agentur griff zu extremer Rhetorik und verglich die Muslimbruderschaft mit der Mafia. Sie befassten sich auch mit wirtschaftlichen Aspekten, beleuchteten den Markt für Halal-Produkte und kritisierten Halal-Bankpraktiken. In ihren Berichten versuchten sie, die Muslimbruderschaft als gefährliche und einflussreiche Organisation mit einer verborgenen Agenda darzustellen.
Die Aufdeckung der Aktivitäten von Alp Services zeigt, in welchem Ausmaß Geheimdienste für politische Zwecke instrumentalisiert werden können. Die von den VAE unterstützte Hetzkampagne gegen die baskische Regierung und die Ertzaintza zielte darauf ab, ein falsches Narrativ zu schaffen, das die Muslimbruderschaft mit dem Terrorismus in der Region in Verbindung bringt. Die Untersuchung unterstreicht die Bedeutung einer kritischen Bewertung von Quellen und der Überprüfung von Informationen sowie die Notwendigkeit von Transparenz und Rechenschaftspflicht bei Geheimdienstoperationen