Der Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, das bekommen auch die Verbraucher:innen in Deutschland am eigenen Leibe zu spüren. In den Geschäften werden viele Produkte teurer, die Energiepreise steigen massiv, und manche Waren sind sogar (zumindest zeitweise) kaum noch zu bekommen. Das könnte bald offenbar auch für Zigaretten gelten.
Grund dafür ist der Papiermangel, wie die “Bild”-Zeitung berichtet. Dabei geht es gar nicht um die Herstellung der Kippen an sich. Das Problem liegt eher bei den Schachteln. Diese wurden teilweise in der Ukraine hergestellt. “Wegen der weltweit angespannten Lage auf den Rohstoffmärkten und der Verknappung der Kartonagen kann es tatsächlich zu Engpässen kommen”, teilte der Tabakkonzern Philip Morris der “Bild” mit.
Zigaretten: Lage an Automaten verschärft sich
Philip Morris produziert bekannte Zigarettenmarken wie Marlboro oder L&M. Aufgrund des Krieges musste das Unternehmen eine Fabrik in der ostukrainischen Stadt Charkiw stilllegen. Von den Engpässen betroffen sind laut “Bild” in erster Linie die Schachtelgrößen mit 22 und 29 Zigaretten der Sorten Marlboro Red und Gold.
Raucher:innen könnten somit leer ausgehen, wenn sie sich neue Kippen besorgen wollen. Vor allem an Automaten gebe es laut Großhändlern mitunter keinen Nachschub mehr. “Wir spüren die Verknappung deutlich, die Kunden haben das Nachsehen”, sagte Cyryl Ratz, Vertriebsleiter des Großhandels Tabakwaren Dietz.
Anteil der Raucher:innen in Deutschland steigt
Laut der Langzeitstudie Debra, die die unter der Leitung des Suchtforschers Daniel Kotz an der Universität Düsseldorf durchgeführt wird, ist die Anzahl der Raucher:innen in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie stetig angestiegen. Zuvor war der Anteil jahrelang gesunken. Ein Drittel der Menschen über 14 Jahre greift demnach zur Zigarette. Laut dem Statistische Bundesamt starben im Jahr 2020 rund 75.500 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens – meist an Krebserkrankungen.