Das neueste Schiff aus der Flotte von Hapag-Lloyd ist schon um die halbe Welt gereist, voll beladen mit Containern aus Asien mit Waren für Europa. Die feierliche Taufe des in Korea gebauten Schiffs aber steht noch bevor. Im Rahmen der Festivitäten zum Tag der Deutschen Einheit wird Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, das größte Schiff unter deutscher Flagge auf den Namen Berlin Express taufen. Beobachtet wird die Taufzeremonie von rund 300 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft – und voraussichtlich auch von ungebetenen Gästen, von Klimaaktivisten und von protestierenden Hafenarbeitern.
Hamburg bietet zwar Tausende Polizeikräfte für die Sicherheit des Bürgerfests und der Einheitsfeierlichkeiten auf, doch Betriebsräte und Gewerkschafter werden trotzdem versuchen, die Aufmerksamkeit der Besucher auf das Hafenthema zu lenken, das im Augenblick die Stadt bewegt: der geplante Einstieg der Reederei MSC beim Terminalbetreiber HHLA . Der schweizerischen Reederei mit ihrer verschwiegenen italienischen Eigentümerfamilie eilt nicht gerade der beste Ruf voraus. Umso mehr fühlen sich große Akteure im norddeutschen Hafen- und Schifffahrtsbusiness durch dieses vom Hamburger Senat ausgehandelte Geschäft vor den Kopf gestoßen – allen voran Hapag-Lloyd.