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Antisemitismusbeauftragter Klein will Meldepflicht

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnen vor Judenhass an deutschen Schulen. „So wie in unserer Gesellschaft findet sich Antisemitismus leider auch zunehmend in unseren Schulen“, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Das dürfen wir nicht hinnehmen.“

Stark-Watzinger sieht die Lehrerinnen und Lehrer besonders in der Pflicht. Sie spielten „eine zentrale Rolle, um jeder Form des Antisemitismus entschieden entgegenzutreten und Schülerinnen und Schüler gut aufzuklären“. Klein wies darauf hin, dass Antisemitismus an Schulen auch verbreitet werde. „Er geht nicht nur von Schülern aus, sondern auch von den Lehrkräften. Es kommt mitunter zu fürchterlichen Bemerkungen – überall im Unterricht“, sagte er ebenfalls den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Man müsse dringend handeln.

Klein forderte eine bundesweite Meldepflicht für antisemitische Vorfälle in Schulen und Nachbesserungen in der Lehrerausbildung. „Dann kommt keiner in Versuchung, etwas unter den Teppich zu kehren“, sagte Klein. Der Umgang mit Antisemitismus und Rassismus müsse zum verpflichtenden, prüfungsrelevanten Bestandteil der Lehramtsausbildung in ganz Deutschland werden. Und drittens müsse man sich genau ansehen, wie in Schulbüchern über das Judentum aufgeklärt wird.

In manchen Schulbüchern werde jüdisches Leben beschrieben „wie vor 2000 Jahren: Jungen lesen in der Thora und Mädchen mahlen Korn“, kritisierte Klein. „Es gibt auch verheerende bildliche Darstellungen etwa in Religionsbüchern: Juden, die Jesus bei der Bergpredigt zuhören, werden düster gezeichnet.“ Das geschehe oft unbewusst, dürfe sich bei den Kindern aber nicht festsetzen. „In Schulbüchern muss deutlich werden, dass Juden zu Deutschland gehören.“

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